Georgien – Begegnungen in zwei Jahrzehnten

Neues Buch von KaPost-Herausgeber Rainer Kaufmann soeben erschienen

Gegen den georgischen Mainstream

Der deutsche Journalist und Unternehmer Rainer Kaufmann lebt seit knapp 30 Jahren hauptsächlich in Georgien und hat wohl als einziger ausländischer Korrespondent das Land seither nahezu ohne Unterbrechung begleitet: als Produzent unzähliger TV-Dokumentationen, als Autor mehrerer Bücher über Georgien und als Herausgeber und Leitartikler der deutsch-sprachigen Monatszeitung aus dem Süd-Kaukasus „Kaukasische Post – gegr. 1906“.

Vor allem in Fragen der georgischen Innen- wie Außenpolitik war er in all diesen Jahren immer ein distanziert-kritischer Beobachter, der sich nie vom georgischen – auch nicht vom deutsch-georgischen – Mainstream hat einfangen lassen. Deshalb hat er sich auch entschlossen, sein neuestes Buch auf der Frankfurter Buchmesse nicht auf dem offiziellen Stand Georgiens zu präsentieren, sondern auf dem Gemeinschaftsstand „Books on Georgia“. Die Begründung: „Ich kann einiges, was in letzter Zeit von georgischen Kolleginnen und Kollegen anscheinend unisono an politischer Befindlichkeit vorgetragen wird, nicht unterstützen. Obwohl es dem Land gut täte, auch einen selbstkritischen Ansatz zu präsentieren und damit eine offene Diskussion anzuregen, glaube ich, dass man dort noch nicht so weit ist.“ Dies umso mehr, als sich Rainer Kaufmann in einem Artikel in der Kaukasischen Post sehr kritisch mit dem offiziellen Auftritt Georgiens auf der Frankfurter Buchmesse beschäftigt hat. Diesen Artikel hat er selbstredend auch in das Buch aufgenommen.

Das Buch enthält eine interessante Sammlung an insgesamt 69 Berichten, Interviews und Portraits, die der Autor in den letzten zwei Jahrzehnten in unterschiedlichen Medien publiziert hat. Eine ganz eigenartige und in vielen Detail-Ansichten spannende Rückschau auf die Entwicklung des Landes seit dem Ende der UdSSR. In Politik, Kultur und Wirtschaft. Die wichtigsten Themen-Blöcke: Der Krieg 2008 – Georgien und sein Verhältnis zu NATO und EU – Innenpolitik von Gamsachurdia über Schewardnadse und Saakaschwili bis zum Georgischen Traum Iwanischwilis – Die Rolle der Orthodoxie – Deutsche Präsenz in Georgien – Wirtschaft und Tourismus – Kultur und Geschichte.

Gleich zum Einstieg widmet sich Rainer Kaufmann in zwei Artikeln dem Krieg zwischen Georgien und Russland um Südossetien des Jahres 2008. Dabei zeigt er auf, dass das politische Schlagwort von der „russischen Okkupation“ zu kurz greift, um die ganzen Vorgänge zu analysieren und entsprechende Schlüsse etwa auf eine künftige Außenpolitik Georgiens zu ziehen. Für Kaufmann ist der Begriff von der Okkupation „die Lebenslüge der georgischen Außenpolitik“. Eine Einschätzung, die er mit einigen westlichen Beobachtern im Land, darunter auch Diplomaten, teilt, die aber niemand wagt, in der Öffentlichkeit zu vertreten. Ein Buch, das vieles im Lande mit kritischer Distanz hinterfragt und deshalb immer wieder Widerspruch anmeldet. Auch und gerade gegen den georgischen Mainstream auf der Frankfurter Buchmesse.

Rainer Kaufmann
Georgien – Begegnungen in zwei Jahrzehnten
Reportagen – Portraits – Gespräche – Berichte
340 Seiten mit 86 schwarz-weiß Abbildungen
ISBN: 978-3-929184-25-9  –  € 16,80 

ERKA-Verlag Rainer Kaufmann, Robert-Stolz-Straße 21, 76646 Bruchsal
07257 – 930390, mobil: 0151 50663065, service@erka-verlag.de
www.erka-verlag.dewww.kaukasische-post.de

Weitere Georgien-Bücher von Rainer Kaufmann:
Rainer Kaufmann: Landschaftsbuch Kaukasus, 2000 (Prestel-Verlag/München)
Rainer Kaufmann: Georgien – ein Reise-Lesebuch,
2008 (ERKA-Verlag/Bruchsal)
Rainer Kaufmann: Foto-Reportagen Georgien 1992 – 2012, 2012 (KAROmedia-Verlag/Tbilissi)
Rainer Kaufmann: Neue Georgische Küche, 2017 (ERKA-Verlag/Bruchsal)
Rainer Kaufmann: Neue Georgische Küche in einer georgischen Übersetzung, 2018 (KAROmedia-Verlag/Tbilissi)