Geschichte

Die Geschichte der Kaukasischen Post

Die erste Ausgabe der „Kaukasischen Post“ erschien am 18. Juni 1906. Herausgeber war Baron Kurt von Kutschenbach, als verantwortlicher Redakteur zeichnete Arthur Leist. Die Zeitung erschien damals wöchentlich, jeweils am Sonntag und beinhaltete politische Leitartikel, Nachrichten, Annoncen, Leserbriefe, eine Rundschau aus dem In- und Ausland sowie Nachrichten aus den deutschen Kolonien im Kaukasus. Die Zeitung informierte auch über Landwirtschaft, Gartenbau, Küche, Haus, Gesundheit und Erziehung sowie Kultur. Etwas später wurde der Umfang der Zeitung erweitert und sie hieß „Kaukasische Post“ – Einzige Deutsche Zeitung des Kaukasus – Insertionsorgan für Cis- und Transkaukasien. Exemplare aus dieser Zeit befinden sich für jedermann zugänglich in der Georgischen Nationalbibliothek in Tiflis. 1914 unterbrach der erste Weltkrieg die Herausgabe der „Kaukasischen Post“. Die Zeitung erschien erst wieder 1918 als Wochenschrift. Schließlich musste die Zeitung 1922 – kurz nach dem Einmarsch der roten Armee in Georgien – ihr Erscheinen endgültig einstellen.

1994 erschien die erste Nummer der neuen „Kaukasischen Post“. Die Idee dazu hatte Udo Hirsch. Mit privaten Spenden konnte im Oktober unter der Trägerschaft von „CUNA Georgica – Gesellschaft zur Förderung der Kultur und der Natur in Georgien“ die Zeitung wieder zweimonatlich in Tiflis erscheinen. Als einzige deutschsprachige Publikation im Kaukasus erreichte sie mit einer Berichterstattung über das Geschehen in Georgien sowie über Georgien-spezifische Themen in und aus Deutschland die deutsche Minderheit in Georgien, die deutsch-sprachige Gemeinschaft in Georgien, Georgien-interessierte Leser in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie Deutschsprechende und –lernende. Mit einer Redaktion aus georgischen Mitarbeiterinnen hat der deutsche Journalist Götz-Martin Rosin die Kaukasische Post über zehn Jahre geleitet.

Im Sommer 2011 erklärte die Trägerstiftung, dass sie die Kaukasische Post mangels hinreichender Finanzen einstellen wird. Damit stand ein wichtiges Stück deutschen Kulturguts und eine mehr als 100 Jahre alte Tradition deutscher Presse im südlichen Kaukasus vor dem Aus.

Der im Januar 2012 in Tiflis von dem deutschen Journalisten, Buchautor und Unternehmer Rainer Kaufmann gegründete Verlag KAROmedia hat von der bisherigen Trägerstiftung die Titelrechte „Kaukasische Post“ übernommen und bringt das seitherige Zweimonatsblatt in neuer Aufmachung ab Februar 2012 als „Kaukasische Post – Die deutsche Monatszeitung aus dem Südkaukasus“ heraus. Redakteure sind Götz-Martin Rosin und Rainer Kaufmann

Ziel ist es, die Zeitung fit zu machen für den Medienmarkt des 21. Jahrhunderts und somit die dauerhafte Präsenz einer deutschen Presse im Südkaukasus zu sichern. Dabei ist geplant, die Berichterstattung aus den Ländern Armenien und Aserbaidschan zu verstärken.