Drei Fragen an den CIM-Experten Horst Schlüpmann

Wo sehen Sie den größten Trainingsbedarf bei georgischen Tourguides?

Zunächst besteht Bedarf in der Theorie, z. Bsp. Reiseleiterstandards, die eigene Rolle als Reiseleiter sowie Techniken der Vorbereitung und Servicequalität. Aber auch die Geschichte des Tourismus und das Wissen über die weltweiten Tourismustrends sind wichtig. Im Bereich Gruppenmanagement sind Fähigkeiten in Hinblick auf Fremdenführung für verschiedene Reisearten- und Besucher wichtig. Außerdem dürfen Gruppenpsychologie und Führungstechniken keine Fremdworte bleiben. Großer Bedarf besteht natürlich auch in den Bereichen Präsentations- und Kommunikationstechniken. Ferner muss die Fremdsprachenausbildung forciert werden.

Welche internationalen Standards müssten stärker beachtet werden?

Grundsätzlich ist es meine Aufgabe als CIM-Experte die Ausbildung der zukünftigen Tourguides an die europäische Standards anzugleichen. Das heißt, dass sich zunächst die Ausbildung der georgischen Trainer und daran anschließend die Ausbildung der Tourguides selbst an der EU Norm DIN 15565 orientiert. Die bereits genannten Trainingsbedarfe entsprechen internationalen Standards und den europäischen Anforderungen in der Ausbildung von Tourguides und müssen in unserer Arbeit selbstverständlich stärker beachtet werden.

Wie wird das Berufsbild Tourguide in Georgien gesehen?

Im Vergleich zur allgemeinen Berufsausbildung im Lande hat das Berufsbild Tourguide ein eher positives Image. Man ist sich darüber im klaren, dass man in diesem Beruf  mit Menschen aus der ganzen Welt zusammen arbeitet und man insofern quasi ein „Botschafter“ seines Landes ist. Dabei sieht sich die Georgian Guides Association in der Pflicht, die Ausbildung und somit das Berufsbild des Tourguides landesweit durch eine hochwertige theoretische und praktische Ausbildung zu verbessern.