Sehr dreist, was da läuft…..

Ein seit Jahren in Georgien-Flügen erfahrener KaPost-Leser (Name und Adresse sind der Redaktion bekannt) hat uns folgenden Meinungsbeitrag geschickt, der im Zusammenhang mit den Informationen des Münchner DWD-Luftfahrtberatungsdienstes interessant erscheint:

„Also ich habe kurz recherchiert: Der London-Flug wird tatsächlich von der Basis in Kutaissi durchgeführt. Somit ergibt sich folgendes „Problem“ für die Wizzair-Basis in Kutaissi, die ja nur ein Flugzeug hat:
– Flug aus Larnaca eine Stunde zu spät (warum auch immer)
– Flug nach Memmingen ebenfalls eine Stunde zu spät
– Gewitter in Memmingen, Gefahr, dass sich die Verspätung weiter aufbaut – plus 1-2 Stunden sind da durchaus drin.
– Dann wäre der 6-Uhr-Flug nach Dortmund ebenfalls 2-3 Stunden verspätet
– Und danach der Nachmittagsflug nach Luton ebenfalls.

Da es wie gesagt nur ein Flugzeug in Kutaissi gibt, kann man nicht die Flieger tauschen. Auf größeren Basen wie Budapest oder Katowice wäre das kein Problem. Aber mit nur einem Flieger haut man sich auch den Folgetag zusammen und dann weiß ich nicht, wie es am übernächsten Tag ausschaut, wie knapp da der Flugplan ist. Es ist von der Basis in Kutaissi alles sehr knapp kalkuliert, praktisch keine Pufferzeiten eingeplant. Dann gibt es noch Arbeitszeit- und Ruhebestimmungen für Piloten und Kabinenpersonal (international vorgeschrieben), die durch eine zweistündige Verspätung (bei einer 9-Stunden-Rotation) womöglich überzogen werden. Und dann läuft man noch Gefahr, am Folgetag in Luton ins Nachtflugverbot zu kommen.

Also kommt der Fluggesellschaft das vermeindliche Unwetter gar nicht so unrecht. Man kann in München landen, den Frack abbauen und pünktlich in Kutaissi zurück sein, man kann sich auf „höhere Gewalt“ ausreden und die Fluggäste werden schon irgendwie zurecht kommen. Interessant bei der Geschichte wäre noch: Was ist, wenn ein Georgier die 90 Tage legalen Aufenthalt komplett ausgereizt hat und dann in Deutschland strandet? Der darf dann womöglich nicht mehr zurück einreisen und muss im Transitbereich von Memmingen leben (wie in dem Tom-Hanks-Film „Terminal“) oder jemand wird dadurch unverschuldet gezwungen, seinen legalen Autenthalt zu überziehen und riskiert eine Strafe in der EU bzw. ein mehrjähriges Einreiseverbot ins Schengenland. Das ist alles sehr dreist, was da läuft.

Diese Seite wäre übrigens was für die Memmingen-Geschichte: http://www.wizzairsucks.com/