Robert-Bosch GmbH feiert neues Regionalbüro in Georgien
Nach zehn Jahren der Marktvorbereitung hat sich das deutsche Weltunternehmen Bosch jetzt auch im Kaukasus fest etabliert: mit einem eigenen Regionalbüro für den Kaukasus in Tiflis. Gefeiert wurde das Ereignis mit einer großen Gala im Radisson Blu Hotel, zu der vor allem Händler und Nutzer aus allen drei Staaten des Südkaukasus eingeladen waren. Zuvor hatte Bosch ein mehrtägiges Trainingsprogramm samt Hausmesse für seine Kunden aus Georgien, Armenien und Aserbaidschan organisiert.
Das neue Regionalbüro, die RBGE (Robert Bosch in Georgia), soll alle Marketing-Maßnahmen in Georgien, Armenien und Aserbaidschan koordinieren, die bislang von der Moskauer Niederlassung für die GUS-Staaten betreut wurden. Bisher war Bosch hauptsächlich mit Haushaltsgeräten in der Region vertreten, jetzt kommt zunächst die Elektrogeräte-Sparte dazu, andere Geschäftszweige sollen folgen. Bosch kann dabei auf ein weit verzweigtes Netz an Händlern und Nutzern zurückgreifen, was die rund 60 Händler und kommerzielle Kunden aus dem Südkaukasus bewiesen, die für mehrere Tage zur Produkt-Schulung nach Tiflis gekommen waren. Das neue Regionalbüro wird sich hauptsächlich um den Verkauf kümmern mit dem Ziel, auch im Kaukasus absoluter Marktführer zu werden, was Bosch mit Elektrogeräten weltweit ist. Nachdem die traditionellen Märkte in Europa und den USA stagnieren, will man sich jetzt auch in Märkten etablieren, die bislang nicht vorrangig bearbeitet wurden. Die Umsätze sind zwar moderat, erklärte Gerhard Pfeifer, Chef der Bosch-Gruppe in der GUS und Georgien. Aber die Zuwachschancen dafür umso besser. Georgien sei für Bosch das Tor zu den anderen Ländern des Kaukasus.
Vor mehr als 150 Gästen der Bosch-Gala betonte Nino Pruidse, die Geschäftsführerin von RBGE, das Engagement von Bosch in Georgien sei auch eine Folge der stetigen Wirtschaftsentwicklung des Landes in den letzten Jahren. Es sei ein wichtiges Signal, wenn jetzt Weltmarktführer wie Bosch Georgien und den Südkaukausus in den Focus nähmen.
Dieser Einschätzung schloss sich Uta Beyer, die Geschäftsführerin der Deutschen Wirtschaftsvereinigung in Georgien (DWVG) an. Nach der deutschen Kommerzbank habe sich mit Bosch innerhalb von zwei Monaten eine weitere große deutsche Firma in Georgien niedergelassen. Das werde helfen, weitere Investoren ins Land zu holen. Sie bezeichnete das Land als sicher, Investoren könnten der Regierung vertrauen und mit den Menschen gut zusammenarbeiten. Sie wies auch auf die enormen Fortschritte bei der Korruptionsbekämpfung hin und die moderate Steuerpolitik.
Peter H. Rose, Verkaufsdirektor für Bosch-Elektrogeräte in Osteuropa sprach die Hoffnung aus, dass den verstärkten Verkaufsaktivitäten bald ein Ausbau der Logistik folgen werde, vielleicht auch einmal ein Engagement in Einkauf und Produktion. Gerhard Pfeifer wies vor allem auf die hohen ethischen Wertvorstellungen hin, die das vor 125 Jahren vom Schwaben Robert Bosch gegründete Unternehmen noch immer pflege: Bosch wolle das Leben der Menschen angenehmer machen. Rund 2.000 Patentanmeldungen pro Jahr unterstreichen die Innovationsfähigkeit des Konzerns. Für Gala-Gäste gab es vielleicht deshalb einen Akku-Bohrer mit Korkenzieher-Aufsatz. Ein nettes Präsent im Weinland Georgien.