Wahlkampfsplitter 1: Eine noble Geste

Edel sei der Mensch, auch in der Politik. Damit dieses bei aller Härte der Wahlschlacht nicht vergessen wird, hat Giga Bokeria von der UNM zugesagt, dass seine Regierung – er geht von einem deutlichen Sieg der Saakaschwili-Partei aus – den Wahlverlierer Bidsina Iwanischwili nicht verfolgen wird. Im Gegenteil, er forderte Iwanischwili und seine Leute in deutlichen Worten auf, nach der Wahl das Land nicht zu verlassen. Das Gerücht, Iwanischwili wolle bei einer Wahlniederlage außer Landes ziehen, hatte Bokeria vorab schon einmal selbst gestreut. Iwanischwili, wusste der Oppositionspolitiker zu berichten, habe dies in einem engen Kreis seiner Vertrauten geäußert. Bokeria, ganz staatsmännisch: „In normalen europäischen Ländern gehen Politiker nicht ins Exil, wenn sie eine Wahl verloren haben, sie gehen in die Opposition.“ Und damit Iwanischwili im Gegensatz zu Saakaschwili nicht außer Landes muss, hat Bokeria eben zugesichert, ihn nicht zu verfolgen.