Allgäu-Orient-Rallye morgen in Tiflis

Das „PANECK Racing Team“ bringt blista-Spende direkt nach Georgien

Eine verrückte Idee, ein spannendes Abenteuer, ein unschlagbares Event …? Die Allgäu-Orient-Rallye ist weitaus mehr: 120 Fahrer-Teams starteten Ende April in Oberstaufen im Allgäu nach Baku am Kaspischen Meer: Autobahnen sind tabu, GPS-Systeme nicht erlaubt. Weil die Fahrzeuge mindestens 20 Jahre alt oder weniger als 1.111,11 Euro wert sein dürfen, sind Pannen vorprogrammiert. Und doch wartet das erstmals teilnehmende „PANECK Racing Team“ mit einem recht ungewöhnlichen Tour-Equippment auf: Rote Klingel- und Gymnastikbälle, Blindenstöcke für Groß und Klein, verschiedene Lupen und taktile Karten, Braillemaschinen, Papier und Dymostrips – eine Spende der Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. (blista) im Wert von rund 1.000 Euro füllt den Kofferraum des 7-er BMWs.

Denn neben dem Spaß, den sportlichen Höchstleistungen und der technischen Kreativität bei Notlagen und Pannen geht es dem sechsköpfigen Team mit der Startnummer 54 um konkrete Hilfe für die Blindenschule in Georgiens Hauptstadt. „Im Detail ist die Strecke der Allgäu-Orient-Rallye noch unklar und das Roadbook bis zum Start geheim. Aber weil die Strecke durch Tiflis führt, haben wir uns entschieden, der dortigen Blindenschule etwas mitzubringen und daher Kontakt mit der blista und dem Verein der Freunde und Förderer der Blindenschule in Tiflis aufgenommen“, erklärt Teamchef Kay Goerke.

„Die Idee des ‚PANECK Racing Teams’ war einfach super, sie ist deshalb so attraktiv, weil die Allgäu-Orient-Rallye einiges Tamtam macht, sie sorgt für viel Aufsehen in Georgien. Wenn sie zugunsten der Blindenschule Station macht, dann wirkt das wie ein Knalleffekt und sorgt für eine Menge öffentlicher Aufmerksamkeit zugunsten der blinden Schülerinnen und Schüler, die in Georgien bislang immer noch ein Schattendasein führen“, freut sich der erste Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Blindenschule in Tiflis, Dr. Matthias Weström. Der Verein wie auch die blista und die Verbände der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe unterstützen die Blindenschule seit Jahren mit Rat, Tat und Hilfsmitteln.

Die Macher, Partner und Teilnehmer der Allgäu-Orient-Rallye haben sich in der Tat auch im siebten Jahr ihres Bestehens viel einfallen lassen. Bis Istanbul ist die Strecke frei wählbar, dann geht es die Schwarzmeerküste entlang, zum Fuß des Berges Ararat, weiter nach Georgien und zum Kaspischen Meer. Für die Ankunftsfeier in Istanbul hat man eine der Brücken über das Goldene Horn gesperrt. Nach der Ankunft in Baku werden alle Fahrzeuge und  mitgeführten Ersatzteile zugunsten eines guten Zwecks versteigert, letztes Jahr kamen allein aus diesem Erlös nach Angaben der Veranstalter rund 250 000 Euro zusammen.

In Georgien wird die Rallye am 10. Mai erwartet. Am Abend wird ein Fahrerlager am Platz der Rosenrevolution aufgeschlagen, bevor es am 11. Mai über den Gomboripass nach Telawi geht. Treffpunkt in Telawi ist das Weingut Chateau Mere.