Georgien-TV-Tipps für März

Ab sofort veröffentlichen wir die jeweilige TV-Monatsvorausschau rechtzeitig in KaPost-online.

Freitag, 27. März 2015, 7:20 Uhr, WDR
Ostern im Kaukasus – Eine Frühlingsreise nach Georgien
Rosa Kirschblüten schimmern zart im Sonnenlicht vor einer düsteren Kirchenruine. Eindrücke aus Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, zur schönsten Jahreszeit, im Frühling. Der Autor des Filmes begleitet Georgi Kobachidze, einen jungen Lehrer, der mit seiner siebenköpfigen Familie das Fest aller Feste feiert: Ostern.
Für die Kobachidzes ist das der Höhepunkt des Jahres, wie für alle gläubigen Georgier. Täglich reist der Georgier aus dem kleinen Dorf Kareli nach Tiflis, in der der Georgier arbeitet. Auf seinem Weg bewundert er die schneebedeckten Gipfel des Großen Kaukasus und das frische Grün der Wiesen nach dem Winterschlaf. Der Film berichtet über uralte georgische Traditionen, erzählt von den Menschen, die eine einzigartige Sprache sprechen, eine Sprache, die mit keiner anderen Sprache der Welt verwandt ist. In einem Land, in dem die christliche Orthodoxie eine Art Staatsreligion ist, wird Ostern wie ein Nationalfeiertag begangen. Und wenn die Weidenzweige am Palmsonntag alle Plätze und Straßen säumen, vergisst man für einen Moment, dass noch vor wenigen Jahren hier ein blutiger Krieg geführt wurde. Die ökonomischen Probleme des Landes sind weiterhin groß. Wie leben die Georgier heute? Welche Sorgen und Träume haben sie und wie bewältigen sie ihren Alltag? Georgien feiert Ostern – inmitten der mächtigen Berge, mit vielen kleinen Alltagsgeschichten, die witzig sind und melancholisch zugleich.

Sonntag, 29. März 2015, 9:15 Uhr, 3sat
Jagd nach dem Goldenen Vlies
Auf der Jagd nach dem goldenen Vlies sticht der griechische Sagenheld Jason, Prinz von Jolkos, mit einer 50 Mann starken Besatzung in See. Vor den griechischen Helden liegt eine gefahrvolle Reise ans Ende der damals bekannten Welt. Für den Trip ließ der junge Heroe eine einzigartige Galeere bauen, die er „Argo“ taufte. Das gewaltige Ruderboot soll die eingeschworene Gemeinschaft in das sagenumwobene Land Kolchis jenseits der Dardanellen bringen.
Die Legende berichtet, dass niemand zuvor bis in die fremden Gestade vorgedrungen sei. Jason, der Prinz von Jolkos, aber riskiert die abenteuerliche Fahrt, denn er ist auf der Jagd nach dem „Goldenen Vlies“. Er weiß, wenn er das heilige Widderfell wohlbehalten in seine Heimatstadt zurück bringt, warten auf ihn nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch der Königsthron. Schon lange diskutieren Wissenschaftler über den Wahrheitsgehalt des antiken Mythos. Sie gehen davon aus, dass die Geschichte von Jason und den Argonauten die erste Entdeckungsreise der Menschheit ins Schwarze Meer beschreibt. Triebfeder für die Expedition war die Gier nach Gold, das seit jeher in den Flüssen und Bergwerken im heutigen Georgien vorkam. Die Herrscher wollten das Goldland am Fuß des Kaukasus zur eigenen Provinz machen. Nur so konnten sie das edle Metall in rauen Mengen importieren, ohne dafür gigantische Summen aufzubringen. Der Theorie zufolge berichtet die Sage auch von den gewaltsamen Übergriffen der Könige, um an den kostbaren Rohstoff zu gelangen. Die These stützen Schmuck und andere Preziosen aus dem 11. Jahrhundert vor Christus, die Archäologen in Jolkos aus einem untergegangenen Palast holten. Lange wussten die Gelehrten nicht, woher das Material für die Objekte stammte. Im Jahr 2004 schließlich brachten Dr. Andreas Hauptmann und seine Kollegen vom Deutschen Bergbaumuseum Bochum Licht ins Dunkel der Wissenschaft. Das Team entdeckte in Georgien das älteste Goldbergwerk der Welt. Die Sensation war perfekt, als die Forscher einige der Fundstücke aus Griechenland per Elementaranalyse mit den Golderzen aus der 5.000 Jahre alten Mine verglichen. Es fand eine spannende Beweisführung renommierter Forscher statt, um die historischen Fakten hinter dem Mythos aufzudecken. Zur Rekonstruktion der Zusammenhänge gehörte auch ein Nachbau der „Argo“. In einem Experiment belegten die Wissenschaftler, dass das bronzezeitliche Schiff technisch in der Lage war, die Strecke vom griechischen Hafen Jolkos bis nach Georgien zurückzulegen.